Anleitung zur Verarbeitung von Leinöl Holzöl
Die Anwendung von Balsin und Scherell Holzölen ist prinzipiell gleich. Bei Scherell empfehlen wir allerdings die, in der Anleitung genannte Erwärmung, da dieses reine Leinöl so besser in das Holz einziehen kann. Auch Balsin kann erwärmt werden, um noch tiefer eindringen zu können.
- Schleifen Sie das Holz zunächst mit Schleifpapier mit 120er Körnung und dann je nach Geschmack auch feiner z.B. mit 240 bis 280er Körnung. Achten Sie bei jedem Schleifen darauf, dass Sie nie quer zur Holzfaser schleifen. Immer in Faserrichtung schleifen. Quer geschliffene Stellen bleiben dauerhaft sichtbar. Dies ist dann aber "nur" ein optischer Mangel. Das Holz ist auch an solchen Stellen vollständig geschützt.
- Entfernen Sie den Schleifstaub nach jedem Schliff gründlich.
- Die Fähigkeit des Leinöls, in Holz einzudringen ist größer, wenn das Öl warm ist. Sie können das Holzöl daher an dieser Stelle auf ca. 30 bis 50 °C in einem Wasserbad erwärmen, bevor Sie es auftragen. Bitte verwenden Sie dafür einen sauberen Behälter (die Flasche mit dem Schwammaufsatz ist dazu ungeeignet).
- Tragen Sie das Holzöl je nach Größe des Werkstücks zügig satt mit dem Applikationsschwamm oder einem Applikator Pro oder mit einem guten Pinsel auf. Das Holzöl dabei immer wieder verreiben. Die gesamte Fläche sollte gleichzeitig benetzt werden. Zum Schluss noch mal in Faserrichtung verreiben.
- Lassen Sie das Holzöl jetzt 25 bis 30 Minuten antrocknen.
- Besonders wichtig: Bei allen Leinöl basierten Holzölen müssen nach dem ersten Antrocknen alle Reste von der Holzoberfläche gründlich mit einem sauberen und saugfähigen Tuch entfernt werden. Es dürfen keine ölig glänzenden feuchten Stellen mehr vorhanden sein. Ansonsten kann Leinöl nahezu dauerhaft kleben. Dies liegt an der Eigenschaft von Leinöl, welches in Verbindung mit Sauerstoff und Licht sehr langsam reagiert und die erwünschte Schutzschicht bildet.
- Da Scherell und Balsin keine Trocknungsbeschleuniger zugefügt werden, lassen Sie dem Holzöl nun am besten fünf Tage Zeit, um bei Raumtemperatur weiter zu trocknen und auszuhärten.
- Danach kann nach einem weiteren Feinschliff (nicht gröber als die zuletzt verwendete Körnung, besser noch feiner schleifen) der zweite Auftrag erfolgen. Jetzt wird das Holz weniger Holzöl aufsaugen. Die Reste, die Sie nach dem Antrocknen auf dem Holz nun größer als beim ersten Auftrag. Am besten ist dies immer mit einem Blick gegen das Licht zu erkennen. Auf dem Holz sieht man dann ganz gut die Stellen, die noch glänzen.
- Lassen Sie auch dieses Mal das Holz wieder ein paar Tage trocknen.
- Wenn Sie zufrieden sind sollten Sie mit feiner Stahlwolle schleifen. Je feiner Sie schleifen, desto stärker ist später der Glanz.
- Danach können Sie einen letzten dünnen Ölauftrag mit einem weichen Baumwolllappen vornehmen. Das Öl dabei kräftig in die Poren einarbeiten.
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